In seinem, wie immer provozierenden, Interview mit Franfurter Allgemeinen Zeitung vom 4. August lädt der Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson zu einer spannenden Kontroverse über den ökonomischen Nutzen des ersten Weltkrieges ein. Ferguson wiederholt in dem Beitrag seine These vom
falschen Kriegseintritt Großbritanniens, widmet sich aber im Schwerpunkt dem vorangegangenen ökonomischen Kalkül sowie der ökonomischen Konsequenzen.
1918 war der Staat beinahe überall extrem stark gewachsen. Diese Ausdehnung des Staates zurückzuführen erwies sich als extrem schwierig.
Ferguson führt aus, dass nach 1920 zwar der Versuch einer Eindämmung des Staatswachstums bestand, dieses jedoch spätestens durch den Zweiten Weltkrieg in gesteigertem Staatswachstum mündete. Auf die aktuelle wirtschaftliche Situation in Europa bezogen führt er aus:
Heute sind wir - nach der fInanzkrise mit dem anschließenden enormen Schuldenaufbau - in einer ähnlichen, aber nicht identischen Situation wie in den 1920ern oder 1945. Viele Staaten haben enorme Schuldenquoten. (...) Die Situation ist wieder einmal gefährlich.
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Niall Ferguson |
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