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Dienstag, 26. November 2013

Sieben Megatrends


Dass Unternehmensberatungen sich mit Zukunftsthemen auseinandersetzen liegt auf der Hand. Je strategischer die jeweilige Beratung ausgereichtet ist, desto wichtiger ist das Thema für die Arbeit als auch Selbstdarstellung.

Auch die Strategieberatung RolandBerger hat in einem sehenswerten Trend Compendium 2030 sieben Megatrends definiert:
  1.  Demographische Entwicklung
  2. Globalisierung
  3. Knappheit von Ressourcen
  4. Klimawandel
  5. Technologie und Innovation
  6. Wissensgesellschaft
  7. Globale Verantwortung

Diese Megatrends werden auf 21 Subtrends heruntergebrochen, die wiederum aus globaler Sicht, sowie aus der Perspektive von Industrieb- und Entwicklungsländern, analysiert werden.

Der erste Trend, die demographische Entwicklung, wird in die Subtrends Bevölkerungswachstum, alternde Gesellschaften und Urbanisierung unterteilt.

Leider stellt die Studie nicht die Herleitung der Trends und die zugrunde liegende Methodik dar.

Auf einige Details werde ich in folgenden Beiträgen noch einmal eingehen. Übrigens gibt es auch eine PDF Version der Studie.

Sonntag, 24. November 2013

Ride the Hype!

Die Unternehmensberatung Detecon widmet sich in einem Report der Identifikation von Trends für Unternehmen. Auf der Basis von knappen Fallstudien, die erfolgreiche und erfolglose Reaktionen auf erwartete Trends darstellen, fokussieren die Autoren auf die Bedeutung der
Frühzeitigen Hype-Identifikation
für Unternehmen. Dabei verweisen sie auf die Medienaufmerksamkeit bei schneller Adaption. Ein Argument, was sicher in der Medienbranche angebracht ist, in anderen Branchen aber nicht ausschlaggebend sein dürfte.

Als geeignete Methoden zur Identifikation werden
(1) Lead-Usern,
(2) Online-Communities,
(3) Hype-Scouts und
(4) Marktscreening von  Innovationsabteilungen aufgeführt.

Die Empfehlung lautet, Trends in den Dimensionen
Marktattraktivität, Unternehmensfit und Risiko
zu bewerten und individuelle Handlungsempfehlungen abzuleiten. Letzteres ist aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit. Interessant ist die hohe Gewichtung des Unternehmensfits, der Übereinstimmung des Unternehmens mit dem Trend verbunden mit der Fragestellung, ob die Reaktion auf den Trend zu der Unternehmensstrategie passt. Leider werden spannende Fragen nach Risikobewertungsmethoden und Bewertung der Marktattraktivität nicht tiefer behandelt.

Lange Wellen...

Im Zuge der aktuellen Diskussion um langfristige Trends gewinnt auch die Theorie der langen Wellen des russischen Wissenschaftlers Nikolai Kondratjew (auch: Kondratieff) an Bedeutung. Diese hat Kondratjew 1926 in der Berliner Zeitschrift "Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik" veröffentlicht. Zusammengefasst wird dargestellt, dass kurze Konjunkturzyklen durch langfristig wirkende Zyklen überlagert werden. Hierbei stellt Kondratjew nicht auf technologische Entwicklungen ab, wie oft angenommen wird, sondern Entwicklungen, die implizit in einem marktwirtschaftlich geprägtem  Wirtschaftssystem vorhanden sind. Der heute geläufige Begriff "Kondratjew-Zyklen" wurde später durch den Ökonom Joseph Schumpeter geprägt, der die Verbreitung von Basisinnovationen als Auslöser für die langen Konjunkturwellen betrachtet. Wesentlicher Kritikpunkt an der Theorie der langen Wellen ist, dass ein statistischer Nachweis bislang praktisch nicht erbracht wurde. Unterstützer der Theorie wenden dagegen ein, dass reine Konjunkturdaten viele Aspekte unberücksichtigt lassen, etwa das Entstehen neuer Technologien, die ein Wirtschaftssystem nachhaltig beeinflussen. Die Schlussfolgerung ist, dass erst das Zusammenfügen von qualitativen und quantitativen Daten entsprechende lange Wellen ermöglichen würde. Grundsätzlich offen ist die Frage, ob es sich tatsächlich um Zyklen im eigentlich Sinn handelt oder vielmehr um evolutionäre Entwicklungsprozesse.

Buchtipp: Die Geschichte der Zukunft. Sozialverhalten heute und der Wohlstand von morgen
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